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Arbeiten in einer digitalen Welt: Coworking vs. Home-Office?

New Work ist das Stichwort – unsere Arbeitswelt geprägt durch Digitalisierung und Globalisierung fordert flexible Strukturen. Außerdem schießen durch die unzähligen Möglichkeiten der digitalen Welt immer mehr Startup´s aus dem Boden. Das Konzept der festen Büroräume ist längst überholt. Coworking-Spaces und das Home Office erfreuen sich großer Beliebtheit.

Die digitale Transformation bringt viele Änderungen mit, auch am Arbeitsplatz. An erster Stelle steht das ortsunabhängige Arbeiten via Internet oder Stick. Ich kann also auch für meinen deutschen Arbeitgeber mit Sitz in Iserlohn auf Hawaii arbeiten. Oder aber gemütlich von meinem Küchentisch aus. Coworking Spaces und Home Office ermöglichen es. Die neuen Arbeitsplatzlösungen bieten sich aber nicht nur für Unternehmen an, sie richten sich vor allem an Freelancer, digitale Nomaden und Startup´s.

Coworking – Büro Sharing für kommunikative Köpfe

Das innovative Bürokonzept lädt dazu ein, Schreibtische oder sogar Räume für eine bestimmte Zeit zu mieten. Freelancer, digitale Nomaden und kleine Start-ups mieten oft flexibel und kostengünstig Schreibtische, Unternehmen meist Räume für Kreativ-Workshops mit Whiteboards und beschreibbaren Wänden. Die Vorteile sind vor allem der geringe Kostenfaktor, die Flexibilität und das Networking mit anderen Freelancern oder Gründern. Vor allem Jungunternehmer profitieren von ihrer gegenseitigen Expertise. Die Gemeinschaft steht im Vordergrund.

Entscheidet man sich für das Coworking, muss man auch immer den Anfahrtsweg beachten: Lohnt es sich überhaupt oder ist der nächste Coworking Space zu weit entfernt? Gerade in den ländlichen Regionen Deutschlands ist das Konzept längst nicht so etabliert wie in Großstädten. Ein weiterer Nachteil ist die Ruhe: Hat man keinen eigenen Raum gebucht, muss man immer mit der Lautstärke rechnen, die sich zwangsweise bei vielen Leuten auf einem Haufen ergibt. Auch hat man in dem Fall keinen Stauraum. Meldet sich ein Kunde an, kann man sein Unternehmen nicht auf eigener Fläche präsentieren.

Home Office ist zwar gemütlich, erfordert aber viel Selbstdisziplin

Aufstehen, im Schlafanzug an den Schreibtisch setzen und zwischendurch immer wieder mit der Familie quatschen – klingt erstmal geil, kann aber auch sehr unproduktiv sein. Für das Home Office spricht auf jeden Fall die Gemütlichkeit und die Nähe zur Familie. Sitzt man allein in seinem Arbeitszimmer, kann man sich auf Projekte voll und ganz konzentrieren. Und man spart Zeit: Der Arbeitsweg im Berufsverkehr fällt weg. Vor allem Startup´s haben keine Kosten.

Auf der anderen Seite ist aber der Ablenkungsfaktor hoch. So schön es ist, seine Liebsten immer um sich zu haben, können diese einen auch extrem von der Arbeit abhalten. Und nicht nur die Familie, sondern auch Kleinigkeiten, man greift schnell zum Staubsauger, räumt Dieses und Jenes weg oder legt sich nochmal fünf Minuten ins Bett. Hier ist jede Menge Selbstdisziplin gefragt. Die Work-Life-Balance kann leicht verloren gehen. Außerdem fehlt der fachliche Austausch mit Kollegen. Kommt ein Kunde zu Besuch, ist das Umfeld nicht gerade neutral.

Jeder muss sein ideales Arbeitsumfeld finden

Fakt ist, den idealen Wegweiser gibt es nicht. Ob Arbeitnehmer, Startup´s oder Freelancer – jeder muss für sich entscheiden, wo er am besten arbeiten kann. Ziehe ich die Nähe zur Familie vor oder doch lieber den fachlichen Austausch mit Kollegen oder anderen Gründern? Verfüge ich über genug Selbstdisziplin oder lasse ich mich leicht ablenken?

Foto: Maria Fernanda Gonzalez