Auf der einen Seiten stehen die alteingesessenen Familienunternehmen in Anzug und Krawatte, auf der anderen Seite die jungen Start-ups in T-Shirt und Sneakers. Sie verkörpern zwei völlig verschiedene Welten, doch sind füreinander lebenswichtig. Der Schnittpunkt: Altes Geld gegen neues Denken.

Gerade in Deutschland fehlt jungen Start-ups mit innovativen Ideen oft das Geld, um ihre Träume zu realisieren. Während zum Beispiel in den USA rund 0,35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ins Wagniskapital fließt, sind es in Deutschland gerade mal 0,03 Prozent. Würden mehr Familienunternehmen ins Wagniskapital investieren, würden sie das Finanzierungsproblem ideenreicher Start-ups lösen. Und sie würden selbst profitieren: Vom Know-How junger Unternehmen für die eigene Digitalisierung, die sie sonst wahrscheinlich verschlafen würden. Es ist eine Win-Win-Situation.

Veranstaltungen wie Hackathons oder der Founders Hack helfen dabei, Unternehmen und Start-ups zusammen zu bringen. Ein Beispiel: Im Juli vergangenen Jahres entwickelten zwölf Teams in 48 Stunden beim Founders Hack Lösungen für sechs Industrieprobleme großer Unternehmen. Das Team greenCYCLE gewann mit seiner innovativen Idee, eine Plattform für die Vermietung und den Verkauf älterer Haushaltsgroßgeräte einzuführen. Das Team erhielt nicht nur 5.000 Euro Preisgeld, sondern auch Mentoring-Sessions in der Founders Foundation. Auf der anderen Seite profitiert Miele von der Lösung des jungen Startups für ihr Problem.

Der deutsche Mittelstand muss mitziehen

Die Deutsche Bank fand in einer gemeinsamen Studie mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) heraus, dass nahezu die Hälfe der größten Familienunternehmen in Deutschland bereits mit Startups kooperieren. Ihr Ziel dabei ist, neue Technologien zu erschließen und die eigene digitale Transformation zu meistern.

Nur wenn Familienunternehmen und Startups zusammenarbeiten, kann der deutsche Mittelstand die Hürden der Digitalisierung überwinden und nachhaltig gestärkt werden.

Foto:  Tiko